Rettungskreuzer Ikarus - 28 - Welt der Adlaten by Irene Salzmann

Rettungskreuzer Ikarus - 28 - Welt der Adlaten by Irene Salzmann

Autor:Irene Salzmann [Salzmann, Irene]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Atlantis Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Himmel, dachte Sentenza, das ist ja eine männliche Shilla! Und sein zweiter Gedanke lautete: Liest der Kerl etwa schon die ganze Zeit über meine Gedanken?

Ein vages Lächeln verzog Pakcheons Lippen. »Seien Sie unbesorgt. Ich lese ihre Gedanken nur zu Kommunikationszwecken. Ihre Geheimnisse taste ich nicht an. Um unsere Unterhaltung einfacher zu gestalten, benutze ich ein Gerät, das meine Gedanken in Worte in ihrer Sprache überträgt.«

»Aber Sie wussten, was ich dachte …«

Pakcheons Lächeln wurde breiter. »Um das zu wissen, brauchte ich nicht in ihr Gehirn einzudringen – was Sie dachten, stand deutlich in ihrem Gesicht zu lesen.«

Sentenza seufzte. »Nun, was veranlasst die Vizianer so unverhofft dazu, Kontakt mit uns aufzunehmen?«

»Die jüngsten Vorgänge in der Galaxis«, brachte es Pakcheon sofort auf den Punkt.

»Möchten Sie zu uns an Bord kommen?«, erkundigte sich Sentenza höflich. »Ich bin mir sicher, dass es Urian nichts ausmacht, auch ihr Schiff in Schlepp zu nehmen.«

»Danke, aber ich ziehe es vor, auf der Kosang zu bleiben. Ich nehme an, Sie wissen bereits von meiner Schwester im Geist, dass wir Vizianer … größere Personenansammlungen vermeiden.«

Größere Personenansammlungen … Dreizehn Personen befanden sich gegenwärtig auf der Ikarus, rechnete man Trooid mit und zählte man die Einzelindividuen des fidehischen Botschafterkollektivs … Sentenza verkniff sich einen gedanklichen Kommentar, denn wer konnte schon wissen, ob der Telepath nicht doch gerade in diesem Moment seine geistigen Fühler ausstreckte – Versprechen hin, Versprechen her. Telepathen waren einfach eine verdammt unangenehme Spezies, der niemand so recht über den Weg trauen konnte oder wollte.

»Ja, das ist mir bekannt. Und dennoch sind Sie hier. Ich vermute, es gibt auch einen triftigen Grund, dass Sie gerade uns kontaktieren statt die Regierungen und Oberbefehlshaber der Vereinigten Streitkräfte?«

»Richtig. Würden Sie mir bitte zunächst verraten, wie Sie Shilla begegnet sind und was Sie über ihren Auftrag wissen? Das entscheidet darüber, wie weit ich mit meinen Erklärungen ausholen muss.«

Die Vizianerin hatte einen Auftrag? Interessant. Bisher hatte Sentenza lediglich spekulieren können, weshalb sich Shilla Jason Knight angeschlossen hatte, da ihr doch von verschiedenen Seiten weit bessere Möglichkeiten offeriert worden waren – sogar vom Raumcorps. Vermutet hatte Sentenza, dass sie aus Dankbarkeit an Knights Seite blieb. Vielleicht war das ungleiche Paar auch mehr als nur … befreundet.

»Wir trafen einige Male mit Shilla zusammen«, erwiderte er, seine Worte sorgfältig abwägend. »Sie befindet sich in der Begleitung eines Händlers, der sie von einer abgelegenen Welt aus ihrem havarierten Schiff rettete. Über die genauen Umstände bin ich nicht informiert, und von einem Auftrag weiß ich ebenfalls nichts.« Und es hatte nicht so ausgesehen, als hätte Knight in all den Monaten, die er mit Shilla verbracht hatte, wesentlich mehr von ihr erfahren als Sentenza bei einem Drink, zu dem er sie im Kasino von Vortex Outpost eingeladen hatte(siehe Rettungskreuzer Ikarus 4: »Die Spielhölle«). »Die beiden gerieten mit ihrem Raumer in ein manipuliertes Sternentor und gelten seither als verschollen(siehe Rettungskreuzer Ikarus 10: »Aufstand der Toten«). Vermutlich befinden sie sich an einem weit entfernten Ort und suchen nach einem Weg, um in die Galaxis zurückzukehren. Es tut mir Leid, dass ich keine erfreulichere Nachrichten für Sie habe.



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